Erfolgreicher Start für die Bochumer Universitätsmedizin: Erste NUM-DIZ Konferenz verbindet Medizin und Digitalisierung

12.12.2023
Newsmeldung:


Bochum, 14. November 2023 - Die Bochumer Universitätsmedizin feierte einen erfolgreichen Auftakt mit der erstmaligen Durchführung der NUM-DIZ Konferenz. Die Veranstaltung bot einen inspirierenden Rahmen für informative Diskussionen über die zunehmend digitalisierte Forschung in der Medizin. Im Fokus stand hierbei insbesondere der Aufbau des Medizinischen Datenintegrationszentrums der Ruhr-Universität Bochum (MeDIZ.RUB) und dessen enge Verknüpfung mit den beiden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekten Netzwerk Universitätsmedizin (01KX2121) und Medizininformatik-Initiative (MII).

Die Dekanin der Medizinischen Fakultät begrüßte rund 70 Teilnehmende zur Konferenz und unterstrich dabei die steigende Bedeutung datengetriebener Forschung in der Medizin. Besonders hervorgehoben wurde das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM), während die IT-Dachstrategie zur Errichtung einer Forschungsdateninfrastruktur für die Medizinische Fakultät und das UK RUB eine zentrale Rolle für Bochum einnimmt. Die Fortschritte und der aktuelle Stand dieser Strategie wurden von der Fakultätsgeschäftsführung Sarah Risse zusammen mit dem Projektpartner Florian Benthin von EY Parthenon präsentiert. Das Projektteam der IT-Dachstrategie informierte weiterhin detailliert über den Aufbau und die Potenziale des Datenintegrationszentrums, die Anbindung an das SMITH-Konsortium der MII sowie die Koordinierung verschiedener NUM-Projekte. Der SMITH-Patenstandort Leipzig, respektive Herr Dr. Wendt, gab zudem Einblicke in die Arbeit des DIZ und beantwortete Fragen der Teilnehmenden hinsichtlich Datenschutz und Patienteneinwilligung. Die Professoren Martin Eisenacher und Julian Uszkoreit berichteten über die Errichtung der Core Unit Bioinformatics der Medizinische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (CUBiMed.RUB). Im Fokus steht hierbei die Auswertung von medizinischen Daten. Im Rahmen der Vorstellung von Anwendungsfällen im NUM berichteten zwei Teilprojekte über ihre Arbeit: Frau Prof. Marie von Lilienfeld-Toal stellte das CollPan vor, das die gesundheitlichen Kollateraleffekte der COVID-19 Pandemie erforscht, während Herr Prof. Jan Borggrefe über das RACOON berichtete, einen bundesweiten Verbund des NUM zur Forschung mit radiologischen Daten. Die NUM-DIZ Konferenz 2023 war äußerst erfolgreich: Zahlreiche Fragen wurden beantwortet, und es wurden potenzielle Anwendungen intensiv diskutiert. Im kommenden Jahr dürfen wir erste Erfolge und Ergebnisse bei der NUM-DIZ Konferenz erwarten.

Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)

Im NUM führen erstmalig alle 36 deutschen Universitätsklinika gemeinsam große interdisziplinäre Forschungsprojekte durch. Gestartet ist das Netzwerk im Jahr 2020, um die COVID-19-Forschung aller Universitätsklinika zu koordinieren. Perspektivisch wird das NUM weitere Erkrankungen erforschen und möglichst viele Partner aus der medizinischen Wissenschaft, dem Gesundheitswesen und der Gesellschaft einbinden. Im NUM geht es insbesondere um kliniknahe Forschung, deren Ergebnisse unmittelbar die Versorgung der Patient*innen unterstützen. Ein Schwerpunkt liegt auf der gemeinsamen Erhebung und Nutzung komplexer medizinischer Forschungsdaten. Dafür hat das Netzwerk Forschungsinfrastrukturen aufgebaut, mit denen es dazu beiträgt, das deutsche Gesundheitssystem auf zukünftige Pandemien und Krisen besser vorzubereiten. Das NUM wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und an der Charité – Universitätsmedizin Berlin koordiniert.

https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de





Medizininformatik-Initiative – Vernetzen. Forschen. Heilen.

Ziel der Medizininformatik-Initiative (MII) ist es, Routinedaten aus der Patientenversorgung bundesweit digital zu vernetzen und für die medizinische Forschung verfügbar zu machen, um Krankheiten zukünftig schneller und effektiver behandeln zu können. Daran arbeiten alle Einrichtungen der Universitätsmedizin Deutschlands gemeinsam mit weiteren Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Krankenkassen und Patientenvertretern in den vier Konsortien DIFUTURE, HiGHmed, MIRACUM und SMITH. Im Fokus der 2023 gestarteten und mit rund 200 Millionen Euro geförderten Ausbau- und Erweiterungsphase (2023-2026) steht eine erweiterte Zusammenarbeit zwischen den Universitätskliniken und deren Kooperation mit neuen Partnern, insbesondere auch aus der regionalen Versorgung.  

Ergänzend fördert das BMBF im Rahmen der MII sechs Digitale FortschrittsHubs Gesundheit mit rund 50 Millionen Euro (2021-2025). Ihre Aufgabe ist es, (zunächst in Pilotprojekten) die Pionierarbeit der Unikliniken in weitere Bereiche des Gesundheitssystems einzubringen: von der ambulanten Versorgung in Praxen bis zur Rehabilitation und Nachsorge. Zur Stärkung von Forschung und Lehre im Bereich der digitalen Gesundheit unterstützt das BMBF zudem neu eingerichtete Professuren mit insgesamt 21 Nachwuchsgruppen und stellt dafür rund 30 Millionen Euro bereit (2020-2026). 

Für die nationale Abstimmung der MII ist eine Koordinationsstelle zuständig, die die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF) mit dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) und dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD) in Berlin betreibt.  

SMITH-Konsortium - Smart Medical Technology for Healthcare

SMITH ist eines von vier Konsortien der Medizininformatik-Initiative (MII). Ein nationales Netzwerk aus universitären und universitätsmedizinischen Partnern arbeitet in SMITH daran, Forschung und Gesundheitsversorgung zielgerichtet und datenschutzgerecht miteinander zu verknüpfen. Die hierfür an den klinischen Standorten aufgebauten Datenintegrationszentren sind die zentralen technologischen Schnittstellen. Sie bereiten die im klinischen Alltag anfallenden Versorgungsdaten auf und stellen die Daten in standardisierter Form der medizinischen Forschung zur Verfügung. In der Aufbau- und Erweiterungsphase der MII (2018-2022) konnte SMITH sieben Datenintegrationszentren an den universitätsmedizinischen Standorten Aachen, Bonn, Essen, Halle, Hamburg, Jena und Leipzig nachhaltig etablieren. Die Universitätskliniken Düsseldorf und Rostock sowie die Ruhr-Universität Bochum befinden sich aktuell im Aufbau.

Die erarbeiteten IT-Lösungen werden anhand klinischer und methodischer Anwendungsfälle erprobt und belegt. SMITH entwickelte in diesem Zusammenhang u. a. mobile Anwendungen auf dem Gebiet der Intensiv- und Infektionsmedizin, die sich im klinischen Einsatz befinden und zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen. Der Förderung der medizininformatischen Lehre wurde durch die Einrichtung von sechs neuen Professuren, fünf Nachwuchsforschergruppen und drei Studiengängen Rechnung getragen. Der Ausbau der übergreifenden Daten-Architektur erfolgt in der aktuellen Förderperiode der MII in enger Kooperation mit dem Netzwerk Universitätsmedizin (NUM). SMITH wird in der Ausbau- und Erweiterungsphase (2023-2026) mit über 4 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. 

Pressekontakt
Sarah Risse und Ines Razanica
Fakultätsgeschäftsführung Medizinische Fakultät
Email: gf-medizin@rub.de
Telefon: 0234 32 - 21191
Webseite: www.rub.de/medizin