Symposium zur klinischen Forschung in der Onkologie an der RUB feiert Gründung des ersten deutschen Instituts für Diversitätsmedizin

10.07.2023
Newsmeldung:

Bochum, 10.07.2023 - Am 21. Juni 2023 öffnete die Medizinische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (RUB) auf Einladung von Prof. Dr. Andrea Tannapfel, Dekanin der Fakultät, und Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick, Direktorin der Klinik für Hämatologie und Onkologie am St. Josef-Hospital Bochum, ihre Türen für ein Symposium zum Thema "Klinische Forschung in der Onkologie der RUB - Chancen und Herausforderungen durch Diversität".

Feierlicher Anlass war die Gründung des ersten deutschen Instituts für Diversitätsmedizin an der Medizinischen Fakultät und die Würdigung der Zusammenarbeit mit BioNTech, dem führenden Unternehmen im Bereich der personalisierten Medizin. Die Co-Gründerin der BioNTech SE, Prof. Dr. Özlmen Türeci, nahm ebenfalls am Bochumer Symposium teil. In ihrem mit Spannung erwarteten Vortrag informierte sie über die Potenziale der mRNA-basierten Krebsforschung.

Nach Grußworten von Prof. Dr. Isolde Karle, Prorektorin für Diversität, Inklusion und Talententwicklung, und Birgit Fischer, Vorsitzenden des Hochschulrats der RUB, beleuchtete Serdar Yüksel, Gesundheitsexperte der SPD-Landtagsfraktion in NRW, in seinem Impulsreferat die herausfordernden Aspekte des Gesundheitssystems im Ruhrgebiet und unterstrich insbesondere die Bedeutung der Bekämpfung von Armut als Standortfaktor.

Prof. Dr. Marie von Lilienfeld-Toal, neue Professorin und Gründungsdirektorin des deutschlandweit ersten Instituts für Diversitätsmedizin an der Medizinischen Fakultät, verdeutlichte in ihrem Vortrag die Notwendigkeit eines intersektionalen Ansatzes in der Diversitätsmedizin, ganz nach dem Leitspruch "Willst du mich behandeln, musst du wissen, wer ich bin". Diesen Ansatz möchte sie bei dem Aufbau des neu gegründeten Instituts für Diversitätsmedizin verfolgen. Diese Gründung sei „Ausdruck einer gesteigerten Sensibilität der Gesellschaft und eines neuen Bewusstseins der Forschung für die Relevanz sozialer, physiologischer und kultureller Identitätskategorien für den Therapieerfolg“, so Prorektorin Karle.

Höhepunkt des Abends bildete der Festvortrag von Prof. Dr. Özlem Türeci, CMO,Co-Gründerin von BioNTech und Professorin für personalisierte Immuntherapie am renommierten Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie in Mainz. Sie berichtete über innovative Entwicklungen im Bereich der mRNA-Technologie in der Krebsmedizin und erläuterte ihre visionären Ideen zur Entwicklung personalisierter Krebsimpfstoffe und deren Nutzbarmachung in Entwicklungsländern.

Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick, treibende Kraft hinter der BioNTech Studie BNT122-01 (iNeSt) in Bochum, hob abschließend in ihrem Vortrag die Bedeutung dieser Partnerschaft und das sich daraus ergebende Potential für die klinische Forschung in der Onkologie hervor. Sie wies auf die entscheidende Bedeutung von Netzwerken in klinischen Studien hin, die sich insbesondere anhand beeindruckender Erfolge bei der Behandlung von frühen Kolonkarzinomen zeigt.

Die Vorträge und die anschließenden Diskussionen, mit denen der Abend in einem gemeinsam Get together ausklang, stellten unterschiedliche Herangehensweisen an das Thema Diversität in der Medizin dar – und verdeutlichten gleichzeitig die Bedeutung von Diversität und individualisierter Medizin als Schlüsselfaktor für die Forschung und Gesundheitsversorgung der Zukunft.

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